Politik - Geschichte - Philosophie
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024 präsentiert die vhs Weiden-Neustadt gGmbH die Ausstellung von Birgit Mair: "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen". Im ersten Abschnitt der Ausstellung werden die Lebensgeschichten von Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü und anderen Opfern des NSU anschaulich dargestellt. Weitere Informationen behandeln die Bombenanschläge in Nürnberg und Köln sowie Banküberfälle, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden. Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Angehörige der Ermordeten kommen ebenfalls zu Wort, indem Eltern, Kinder und Witwen von ihren Erfahrungen vor und nach dem Auffliegen des NSU berichten. Der dritte und neue Abschnitt der Ausstellung widmet sich weiteren rechten Gewalttaten nach der Selbstenttarnung des NSU. Hier liegt der Fokus auf dem rechten Terror nach München, Wolfhagen-Istha, Halle und Hanau. Die Perspektive der Angehörigen der NSU-Mordopfer auf diese erneuten rassistischen Morde wird dabei besonders beleuchtet. Tauchen Sie ein in die Geschichte, hören Sie die Stimmen der Betroffenen und tragen Sie zur Aufklärung bei. Besuchen Sie diese wichtige Ausstellung und setzen Sie ein Zeichen gegen Rassismus und rechtsextreme Gewalt. Die vhs Weiden-Neustadt schließt hiermit Personen, die extremistischen, antidemokratischen oder sektiererischen Parteien oder Organisationen angehören oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige ausgrenzende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung aus. Für Pressevertreter ist eine Akkreditierung erforderlich.
Schloss Linderhof im Graswangtal bei Oberammergau ist einzigartig. Für König Ludwig II. von Bayern (1845-1886) bildete es zusammen mit vielen weiteren nahen Bauten einen "königlichen Themenpark": mit der weltweit größten künstlichen Grotte (Venusgrotte), Bühnenbildern nach Opern Richard Wagners im Wald, orientalischen Gebäuden unter Palmen und geplanten Palastanlagen im byzantinischen und chinesischen Stil. Dieser Vortrag gewährt spannende Einblicke in die Region zwischen dem Plansee (Tirol) und Ettal/Oberammergau. Anhand ausgewählter Bauwerke und mit Geschichten der königlichen Nutzung wird deutlich: Hätte der "Märchenkönig" alle seine Pläne verwirklichen können, wäre eine unvergleichliche Kulturlandschaft entstanden - inmitten einer nahezu unberührten Alpenlandschaft. Doch auch das, was realisiert werden konnte, erhebt das Graswangtal zu einer kulturhistorischen Besonderheit.
Osiel Gouneo ist einer der großen Balletttänzer unserer Zeit. Seine Pirouetten, seine Sprünge, seine Athletik sind von einer technischen Perfektion und Leichtigkeit, dass selbst Profikolleg:innen immer wieder nachfragen, wie er das denn mache. Zugleich ist der Afro-Kubaner einer der wenigen schwarzen Principal Dancer in der weißen Welt des klassischen Balletts. Die Autobiographie des Osiel Gouneo ist nicht nur eine unglaubliche Aufstiegsgeschichte, sondern ein ebenso überraschender wie wichtiger Debattenbeitrag in Zeiten hysterischer Diskussionen um Cancel Culture und kulturelle Aneignung. Der Journalist Thilo Komma-Pöllath und Osiel Gouneo stellen die Lebensgeschichte im Gespräch vor. Anmeldung erbeten, da begrenzte Sitzplätze! Eine Kooperation des Kunstverein Weiden e.V. und der Volkshochschule
Die Schweiz ist kein Mitglied der Europäischen Union und lehnt eine Aufnahme wegen ihrer politischen Neutralität ab. Die Beziehungen zur EU sind in einem Flickenteppich bilateraler Verträgen geregelt. Trotz verschiedener Verträge sind in vielen Politikbereichen wichtige Fragen noch ungeklärt und umstritten. Die Beziehungen zwischen Brüssel und Bern sind angespannt, seit die Schweiz im Mai 2021 plötzlich beschloss, die jahrelangen Gespräche über ein umfassendes Kooperationsabkommen mit der Europäischen Union zu beenden. Mittlerweile wurden die schwierigen Verhandlungen wieder aufgenommen, doch werden sie zu einer wirklich dauerhaften Anbindung führen? Oder sind Geschichte und Interessen der Schweiz doch zu weit von denjenigen der EU entfernt? Eine Kooperation der Oberpfälzer Volkshochschulen.
Von Schottland über Flandern bis Katalonien: separatistische Bewegungen sind in der Europäischen Union kein Einzelfall. Sie prägen die politische Diskussion, während gleichzeitig über die Erweiterung der Union nachgedacht wird. In verschiedenen Regionen der EU existieren Unabhängigkeitsbestrebungen, die sich nicht nur in Protestbewegungen, sondern auch in Wahlergebnissen und Referenden niederschlagen. Doch warum verstärken sich diese Tendenzen ausgerechnet jetzt? Welche Herausforderungen entwickeln sich dadurch für die jeweiligen Staaten? Und welche Rolle spielt die Europäische Union für diese separatistischen Bewegungen? Die Leiterin der Europäischen Akademie Bayern, Birgit Boeser wird zuerst die theoretischen Grundlagen darstellen, Diskussionsfäden aufgreifen und versuchen, Antworten auf die skizzierten Fragen zu finden. Sie sind anschließend herzlich eingeladen, Ihre Ideen und Überlegungen in das Gespräch einzubringen. Eine Kooperation der Oberpfälzer Volkshochschulen.
Die Zerstörung des literarischen und aufklärerischen Geistes, die Verbrennung des modernen geistigen Europas und der Aufbau diffiziler Feindbilder war im Frühjahr des Jahres 1933 mit der Bücherverbrennung der lodernde Auftakt der folgenden Barbarei. Der Aufklärung verpflichtete Literatur wurde tonnenweise ins Feuer geworfen und somit der "flackernde Niedergang" eines besonderen kulturellen Bewusstseins eingeleitet. Mord und Selbstmord zugleich? Wie eine damalige wissenschaftliche Elite den deutschen Geist zu verbrennen versuchte und die Sterne unsterblich blieben. Außerdem erzählt dieses Programm davon, wie junge Menschen Ihre Zukunft verloren, wer ohne blaue Flecke aus rasender Eisenbahn sprang oder warum der Führer schwitzte. Texte und Lieder der „verbrannter Dichter“ Erich Kästner, Irmgard Keun, Stefan Zweig und Anderen werden zum Vortrag kommen. Hinweis: Die Tickets müssen über okticket.de erworben werden.
35 Jahre nach der "Samtenen Revolution" ist die Tschechische Republik wieder an ihrem alten Platz in Mitteleuropa angekommen. Anders als ihre Nachbarn Ungarn und Polen hat die politische Kultur und das System autoritären Tendenzen widerstanden, auch während der Phase der populistischen Regierung Babis. In manchen Fragen - etwa bei der Einwanderung oder der Atomkraft - geht Tschechien dennoch ganz andere Wege als Deutschland oder Österreich. Der Vortrag geht ausgehend von Grundlagen zur Geschichte des Prager Frühlings und dem Wandel 1989/90 folgenden Frage nach : Wie funktioniert das politische System in unserem Nachbarland, wie sieht es bei Sozialstaat und Wirtschaft aus und welche Perspektiven und Herausforderungen entstehen für Tschechien? Eine Kooperation der Oberpfälzer Volkshochschulen.
60 Prozent der Gesetzesmaterien, die für uns alle gelten - so rechnet man im Allgemeinen - haben ihren Ausgang auf EU-Ebene. Die EU entscheidet also kräftig mit, über die Lebenslagen und -umstände aller Menschen in Europa. Aber verstehen wir wirklich, wie es zu Entscheidungen in der EU kommt? Wofür steht eigentlich das ungenaue Chiffre „Brüssel hat entschieden“? Wie sind die EU-Institutionen legitimiert und wie wirken sie in der Entscheidungsfindung zusammen? Warum werden als „Spitzenkandidaten“ gehandelte Wahlkämpfer dann doch nicht Kommissionspräsident? Warum wirkt vieles wie ein Kuhhandel? Warum macht die EU nichts gegen als unsicher gehaltene belgische Atomreaktoren? Warum können Ungarn und Polen nicht wegen Rechtsstaatsverstößen sanktioniert werden? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Europarat, Europäischem Rat und EU-Rat? In dem Vortrag versuchen wir diesen und anderen Fragen vor der Europawahl erschöpfend nachzugehen und geben Antworten. Wir streifen Geschichte, Institutionengefüge und Entscheidungsmodalitäten und verlieren dabei auch die Grund- und Gründungsintention des vereinten Europas nicht aus den Augen : Die Friedenssicherung auf unserem Kontinent. Eine Kooperation der Oberpfälzer Volkshochschulen.
Seit den 1980er Jahren erodiert das klassische französische Parteiensystem, welches sich traditionell in zwei Lager spaltete : Sozialisten und Kommunisten auf der Linken, Gaullisten/Republikaner und Zentristen auf der Rechten. Mit den sichtbar werdenden Folgen nicht bewältigter Immigration, einem Anwachsen des sozioökonomisch ausgegrenzten Randes und aufgrund neuer Unsicherheiten schlossen neue Akteure außerhalb des Verfassungsbogens die Angebotslücke im Parteienwettbewerb. Hinsichtlich der Verteidigung des Sozialstaats nahmen sie Anleihen bei der Linken, gesellschafts- und sicherheitspolitisch überholten sie die Konservativen noch weit rechts. Für viele Wählerinnen und Wähler war dieser neu-faschistische Mitbewerber kaum wählbar. In den letzten Jahrzehnten vollzieht sich hinsichtlich des Feindbildes des Rassemblement National (RN) ebenso ein Wandel, wie in der Kampagnenkommunikation der rechtsextremen Partei. Mit einigem Erfolg, gemessen an Wählerzustimmung. Ausgehend von einer Betrachtung des politischen Systems und der politischen Kultur Frankreichs sehen wir uns Hintergründe an, die dazu führten, dass der RN heute die stimmenstärkste Partei Frankreichs in Umfragen ist.