Politische Bildung - online
Seit den 1980er Jahren erodiert das klassische französische Parteiensystem, welches sich traditionell in zwei Lager spaltete : Sozialisten und Kommunisten auf der Linken, Gaullisten/Republikaner und Zentristen auf der Rechten. Mit den sichtbar werdenden Folgen nicht bewältigter Immigration, einem Anwachsen des sozioökonomisch ausgegrenzten Randes und aufgrund neuer Unsicherheiten schlossen neue Akteure außerhalb des Verfassungsbogens die Angebotslücke im Parteienwettbewerb. Hinsichtlich der Verteidigung des Sozialstaats nahmen sie Anleihen bei der Linken, gesellschafts- und sicherheitspolitisch überholten sie die Konservativen noch weit rechts. Für viele Wählerinnen und Wähler war dieser neu-faschistische Mitbewerber kaum wählbar. In den letzten Jahrzehnten vollzieht sich hinsichtlich des Feindbildes des Rassemblement National (RN) ebenso ein Wandel, wie in der Kampagnenkommunikation der rechtsextremen Partei. Mit einigem Erfolg, gemessen an Wählerzustimmung. Ausgehend von einer Betrachtung des politischen Systems und der politischen Kultur Frankreichs sehen wir uns Hintergründe an, die dazu führten, dass der RN heute die stimmenstärkste Partei Frankreichs in Umfragen ist.
Leider sind die Themen Hass und Rassismus immer noch und immer wieder aktuell. Das geht von Aussagen im Kontext von "das wird man ja wohl noch sagen dürfen" bis zu tätlichen Angriffen auf Personen, nur weil sie bestimmten Gruppen angehören. Was sind Vorurteile, was ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und wie definiert man Rassismus? Warum ist das relevant und welche Konsequenzen erwachsen für Betroffene und die Gesellschaft aus diesen ausgrenzenden Einstellungen? Was können wir dagegen tun? Abschließend werden in diesem interaktiven Vortrag offene Fragen der Teilnehmenden und mögliche Gegenmaßnahmen gemeinsam diskutiert. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung