Ausstellungen
Die Aktionswochen starten am 07.11.2023 um 18:30 Uhr mit der Eröffnung einer Ausstellung von Werken betroffener Frauen und Kinder aus dem Frauen- und Kinderschutzhaus Weiden. Die Eröffnungsveranstaltung wird mit Poesie begleitet. Auf Anfrage sind Führungen für Gruppen und Klassen möglich. Zu sehen bis zum 10.12.23. Berührende Werke geben Betroffenen eine Stimme und räumen mit Vorurteilen auf. Es zeigt sich, dass jede Frau zum Opfer werden kann und vermeintliche Einzelfälle entpuppen sich als drängendes gesamtgesellschaftliches Problem. Woher? Wo? Wohin? Wer bin ich? Was kann ich? Was hilft mir? Was brauche ich? Im Frauenhaus gehen Frauen und Kinder mit Techniken, die es leicht machen sich künstlerisch auszudrücken, auf die Suche nach inneren und äußeren Kraftquellen, lassen belastende Bilder hinter sich und wenden den Blick auf neue Wege. Die Arbeiten aus Collagen, Blaupausen, mit Stiften, Wasserfarben oder verschiedenen Kreiden werden geklebt, gezeichnet, zerrissen und neu verbunden. Es entsteht eine gestalterische Bestandsaufnahme dessen was war, was ist und was werden soll. Aus dem Jetzt entsteht über das Gestern ein Weg nach Morgen. Kinder erstellen kleine Wunderkisten, mit dem was sie beschäftigt, ihre Schatzkisten, Kummerkästen oder Wunschboxen. Eine Auswahl von etwa 50 dieser sehr persönlichen Werke aus kunsttherapeutischer Arbeit aus den Jahren 2020 - 2023 wird jeweils mit kurzem beschreibendem Text in der Ausstellung gezeigt. Die besondere Art der Hängung der Poster an Gegenständen des täglichen Lebens wie Hosenspanner, Klemmbretter, Wäscheklammern, Fotoleine und Telefonkabel wirkt wie eine zweite Erzählstimme die den alltäglichen Kontext häuslicher Gewalt erfahrbar macht. Begleitende Schautafeln informieren über Gewaltformen und -dynamiken, Mythen und Hilfen. Schutz, anonyme Unterkunft und Hilfe – unbürokratisch und schnell: Das Frauen- und Kinderschutzhaus Weiden berät seit 27 Jahren Frauen und ihre Kinder die von häuslicher Gewalt bedroht oder betroffen sind. Das Frauenhaus begleitet Gewaltopfer im Umgang mit Ämtern, in der Entwicklung von Zukunftsperspektiven und berät Fachkräfte anderer Professionen. Für die Kunsttherapeutin Michaela Peter (1970, Amberg) ist der künstlerische Ausdruck eine Sprache der Seele um Dinge außerhalb der Begrenzungen der Wortsprache auszudrücken.