
Studium Generale
Die Anerkennung und Verwirklichung des gleichen Rechts aller Menschen auf freie Entfaltung braucht die Kompetenz des Einzelnen und der Gruppe zum demokratischen Umgang mit Freiheit. Das Programm arbeitet mit einer besonderen Methode und verknüpft dabei inhaltliche Impulse mit dem gruppendynamischen Prozess. Im Seminar werden durch ergebnisoffene Übungen Situationen geschaffen, in denen sich die Teilnehmenden mit sich widersprechenden Positionen, Einstellungen und Bedürfnissen konfrontiert sehen und handeln müssen. Der Prüfung der Bedürfnisse aller Beteiligten wird dabei vor der Entwicklung von lösungsorientierten Konzepten ein besonderer Stellenwert beigemessen. Betzavta/Miteinander lenkt den Blick von der vorrangigen Verfolgung eigener Interessen zu der Anerkennung der Gleichrangigkeit aller Interessen als grundlegendem Prinzip – unabhängig davon, ob die Mehrheit die eigenen Interessen teilt oder ob man gerade zur Minderheit gehört. Das Programm Betzavta/Miteinander richtet sich generell an alle Menschen, die ihre eigene Konfliktkompetenz stärken wollen. Besonders jedoch an Multiplikatoren der schulischen, außerschulischen und betrieblichen Weiterbildung und Führungskräfte, die die Methode selbst anwenden wollen und damit „Demokratie als Lebensform“ in ihrem Alltag und ihrer Institution fördern wollen. Förderung ist angefragt. Hinweis: Der Besuch der beiden Kurse RV105002 und SV105003 wird als Modul 1 anerkannt in der Ausbildung zum/ zur Betzavta Trainer/in
Die Armutsquote in Deutschland ist auf einem neuen Höchststand und angesichts der steigenden Lebensmittelpreise, überfüllten Tafeln und des eklatanten Mangels an bezahlbarem Wohnraum zeigt sich die Klassengesellschaft, in der wir leben, wie unter einem Brennglas. Eine sozial gerechte Gesellschaft lässt sich allerdings nur dann verwirklichen, wenn neben Klassismus auch andere Machtverhältnisse in den Blick genommen, wenn intersektionale Brücken geschlagen und Bündnisse geschmiedet werden. In Klassismus überwinden zeigt Francis Seeck anhand einzelner Gruppen, Initiativen und Bewegungen, die bewusst antiklassistisch handeln, wie das gelingen kann. Wer wissen möchte, wie wir Klassismus nachhaltig entgegentreten können, welche Wege bereits gegangen wurden und welche noch erprobt werden, wer erfahren möchte, was jede einzelne Person ganz konkret unternehmen kann, um der Vision einer sozial gerechten Gesellschaft näherzukommen, wer sich von Vorbildern und wirkmächtigen Ideen inspirieren lassen möchte, um ins klassismuskritische Handeln zu kommen, der findet in diesem Buch handfeste Vorschläge und ungewöhnliche Denkanstöße. Prof. Dr. Francis Seeck präsentiert das Buch im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Die Verleugneten". Eine Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.
Im Projekt Hörpfade erstellen wir Audioguides über unsere Heimat. Wir recherchieren und nehmen Interviews mit Zeitzeug*innen und Expert*innen auf. Wir produzieren Reportagen und inszenieren Hörspielszenen. Wir nehmen die Zuhörer*innen mit an ungewöhnliche Orte oder lassen vergangene Zeiten wieder lebendig werden. Wir schreiben, sprechen und schneiden unsere Beiträge selbst. So entstehen individuelle Hörpfade, die die Vielfalt regionaler Geschichte, Kunst und Kultur unserer Heimat erlebbar machen. Auf www.klingende-landkarte.de kann man die bisher erstellten Hörpfade anhören. Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
Rechtsterrorismus ist eine beständige Gefahr – in Deutschland und weltweit. Die Gewalt rechtsterroristischer Gruppen richtet sich gegen einzelne Personen, ganze Bevölkerungsgruppen und letztlich die Gesellschaft als Ganzes. Anschläge, Morde und Angriffe dienen dem Ziel, Angst zu verbreiten, den Staat zu destabilisieren und demokratische Strukturen zu untergraben. Die Ausstellung „Rechtsterrorismus: Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute“, die vom 24. September bis 24. Oktober 2025 zu sehen sein wird, beleuchtet mehr als 20 Fälle rechtsterroristischer Gewalt und zeigt, dass es sich nicht um ein aktuelles oder isoliertes Phänomen handelt. Vielmehr zieht sich rechtsterroristische Gewalt als ständige Bedrohung durch die deutsche und internationale Geschichte. Ein besonderer Fokus liegt auf den Perspektiven der Opfer und Betroffenen sowie auf dem gesellschaftlichen und juristischen Umgang mit diesen Verbrechen. Die Ausstellung wurde vom Memorium Nürnberger Prozesse kuratiert und wird von der Stiftung GLS-Treuhand, dem Freistaat Bayern mit Haushaltsmitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales sowie der Amadeu Antonio Stiftung gefördert. Eröffnung am 24. September 2025, 19:00 Uhr – Schirmherr: Oberbürgermeister Jens Meyer. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Anmeldung erforderlich! Die vhs Weiden-Neustadt schließt hiermit Personen, die extremistischen, antidemokratischen oder sektiererischen Parteien oder Organisationen angehören oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige ausgrenzende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung aus. Für Pressevertreter ist eine Akkreditierung erforderlich.
Bereits in der Weimarer Republik übten extrem rechte und antidemokratische Gruppierungen Terror aus, der im staatlich organisierten Terror des Nationalsozialismus und der fabrikmäßigen Ermordung europäischer Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma und weiterer Opfergruppen im Holocaust gipfelte. Der Vortrag bietet einen Streifzug durch die Geschichte des rechten Terrors von der Weimarer Republik bis heute und lässt Betroffene rechter Gewalt zu Wort kommen. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung rechter, antisemitischer, antiziganistischer, rassistischer, sozialdarwinistischer und homophober Propaganda nach 1945 bis hin zum rechten Terror in Deutschland und dem Umgang damit durch Behörden, Medien und Zivilgesellschaft. Beispielhaft wird der antisemitische Doppelmord in Erlangen im Jahr 1980 beleuchtet. Vertiefend wird dann rechter Terror der letzten Jahre dargestellt und analysiert: Der NSU-Terror (1998-2011), der rechtsterroristische Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München 2016, der antisemitische Terror in Halle und der Mord an Walter Lübcke (beides 2019) sowie der rassistische Terror in Hanau (2020) werden beleuchtet. Es werden Faktoren analysiert, die als Brandbeschleuniger für rechten Terror wirken. Zum Schluss sollen Handlungsstrategien entwickelt werden, wie wir rassistischer Hetze Einhalt gebieten können und es werden Hilfsangebote vorgestellt, die Betroffene unterstützten. Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
Schwer verletzt überlebte Robert Höckmayr den rechtsterroristischen Anschlag auf das Münchner Oktoberfest am 26. September 1980. Damals war er zwölf Jahre alt. Sein jüngerer Bruder Ignatz und seine kleine Schwester Ilona überlebten den Anschlag nicht. Ignatz wurde nur sechs Jahre alte, Ilonas Leben endete gewaltsam mit sieben Jahren. Weitere Familienangehörige wurden schwer verletzt. Der 57jährige Robert Höckmayr berichtet vom Leid seiner Familie und der geringen Empathie, die den Getroffenen des größten rechtsterroristischen Anschlags im Nachkriegsdeutschland entgegengebracht wurde. Er kämpft seit Jahrzehnten für Aufklärung und ein würdiges Gedenken am ehemaligen Tatort. Birgit Mair moderiert die Veranstaltung und bettet das Ereignis in den historischen Kontext ein. Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
Mehr als vierzig Jahre hat es gedauert, bis Brigitte Williams ihr Schweigen über den neonazistischen Anschlag in der Disco "Twenty Five" im Herzen der Nürnberger Innenstadt in der Königstraße brach, bei dem ihr Ehemann ermordet wurde. Der Nürnberger Neonazi Helmut Oxner hatte am 24. Juni 1982 den zweifachen Familienvater William Thomas Schenck jr. und zwei weitere Menschen aus rassistischen Motiven heraus erschossen und weitere verletzt. Die Witwe des Ermordeten wird in Weißenburg live über ihren geliebten Ehemann und ihre Erinnerungen an die bestialische Tat sprechen. Rechtsextremismus-Expertin Birgit Mair wird das Gespräch mit Brigitte Williams führen, das Verbrechen gesellschaftspolitisch einordnen, über die Verstrickungen des "Alleintäters" Helmut Oxner in die nationale und internationale Neonaziszene aufklären und zahlreiche, bisher unveröffentlichte Dokumente aus dem Privatbesitz von Frau Williams präsentieren. Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
Die Anerkennung und Verwirklichung des gleichen Rechts aller Menschen auf freie Entfaltung braucht die Kompetenz des Einzelnen und der Gruppe zum demokratischen Umgang mit Freiheit. Das Programm arbeitet mit einer besonderen Methode und verknüpft dabei inhaltliche Impulse mit dem gruppendynamischen Prozess. Im Seminar werden durch ergebnisoffene Übungen Situationen geschaffen, in denen sich die Teilnehmenden mit sich widersprechenden Positionen, Einstellungen und Bedürfnissen konfrontiert sehen und handeln müssen. Der Prüfung der Bedürfnisse aller Beteiligten wird dabei vor der Entwicklung von lösungsorientierten Konzepten ein besonderer Stellenwert beigemessen. Betzavta/Miteinander lenkt den Blick von der vorrangigen Verfolgung eigener Interessen zu der Anerkennung der Gleichrangigkeit aller Interessen als grundlegendem Prinzip – unabhängig davon, ob die Mehrheit die eigenen Interessen teilt oder ob man gerade zur Minderheit gehört. Das Programm Betzavta/Miteinander richtet sich generell an alle Menschen, die ihre eigene Konfliktkompetenz stärken wollen. Besonders jedoch an Multiplikatoren der schulischen, außerschulischen und betrieblichen Weiterbildung und Führungskräfte, die die Methode selbst anwenden wollen und damit „Demokratie als Lebensform“ in ihrem Alltag und ihrer Institution fördern wollen. Förderung ist angefragt. Hinweis: Der Besuch der beiden Kurse RV105002 und SV105003 wird als Modul 1 anerkannt in der Ausbildung zum/ zur Betzavta Trainer/in