Kooperation der Oberpfälzer Volkshochschulen
Digitale Bildung für alle!
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mit dem Schwerpunkt Europa und profitieren Sie von der neuen digitalen Vielfalt.
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Der gebürtige Münchner und Shoah-Überlebende Ernst Grube berichtet als einer der letzten Zeugen über die persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten des Dritten Reichs. In diesem einzigartigen Gespräch teilt der Überlebende nicht nur seine Geschichte, sondern auch seine persönliche Perspektive auf Menschlichkeit, Hoffnung und Überlebenskraft. Die Buchautorin und Rechtsextremismus-Expertin Birgit Mair, die seit 2005 mehr als fünfhundert Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden durchgeführt hat, wird durch das Gespräch führen. Sie bettet die Erzählungen des Zeitzeugen in den historischen Kontext ein und präsentiert Bilder und Dokumente aus seinem Leben. Die Veranstaltung möchte zeigen, wie wichtig die Fortführung einer "Erinnerungskultur" in der Gesellschaft ist – gerade dann, wenn es einmal keine lebenden Zeitzeugen mehr geben wird. Die Veranstaltung findet in der Spitalkirche in Schwandorf statt und wird live in der Aula der vhs Weiden-Neustadt übertragen. Anmeldung im Vorfeld ist erforderlich!
Die 92-jährige Holocaust-Überlebende Lilo Seibel-Emmerling berichtet im Gespräch mit der Autorin des Buches "Die letzten Zeuginnen und Zeugen", Birgit Mair, von den Verfolgungen ihrer Familie durch die Nationalsozialisten. Als Kind eines jüdischen Vaters überlebte sie die NS-Zeit in Berlin. Auch wird sie als eine der ersten weiblichen bayerischen Landtagsabgeordneten über die politische Atmosphäre der Nachkriegsjahrzehnte sowie ihr Engagement als SPD-Europaabgeordnete berichten. Lilo Seibel-Emmerling wurde als Lieselotte Sachs im Februar 1932 im oberschlesischen Leobschütz (später Głubczyce) geboren. Ihr Vater war jüdisch. Ihre Mutter kam aus einer katholischen Familie und war infolge der Heirat mit Lilos Vater zum Judentum konvertiert. Nachdem die Auswanderungspläne der Eltern scheiterten, zog die Familie nach Berlin und überlebte dort unter schwierigsten Bedingungen. Der Vater war in nationalsozialistischen Lagern gefangen, unter anderem im KZ Buchenwald. Lilos Vater gründete nach Kriegsende in Berlin die pharmazeutische Fabrik „Sapax“ und ermöglichte es Lilo, ein Realgymnasium zu besuchen. Trotz der enormen Belastung studierte die Holocaust-Überlebende Psychologie, Soziologie und Pädagogik an der Freien Universität Berlin. Sie zog nach Bad Homburg in Hessen, heiratete und wurde 1957 Mutter eines Sohnes. Drei Jahre später folgte der Umzug nach Nürnberg, der Stadt, in der sie den größten Teil ihres Lebens verbringen würde. Lilo Seibel-Emmerling wurde Mitglied der SPD.67 Als sie 1966 in den Bayerischen Landtag einzog, war sie eine der wenigen Frauen in dem Gremium, in dem sie bis 1980 vertreten war. In zweiter Ehe heiratete sie den Künstler Alfred Emmerling. Bis 1989 war sie Europaabgeordnete. Lilo Seibel-Emmerling kämpft auch noch im hohen Alter für die Rechte von Frauen und gegen Neonazismus.