Politische Bildung - online
Die Schweiz ist kein Mitglied der Europäischen Union und lehnt eine Aufnahme wegen ihrer politischen Neutralität ab. Die Beziehungen zur EU sind in einem Flickenteppich bilateraler Verträgen geregelt. Trotz verschiedener Verträge sind in vielen Politikbereichen wichtige Fragen noch ungeklärt und umstritten. Die Beziehungen zwischen Brüssel und Bern sind angespannt, seit die Schweiz im Mai 2021 plötzlich beschloss, die jahrelangen Gespräche über ein umfassendes Kooperationsabkommen mit der Europäischen Union zu beenden. Mittlerweile wurden die schwierigen Verhandlungen wieder aufgenommen, doch werden sie zu einer wirklich dauerhaften Anbindung führen? Oder sind Geschichte und Interessen der Schweiz doch zu weit von denjenigen der EU entfernt? Eine Kooperation der Oberpfälzer Volkshochschulen.
Von Schottland über Flandern bis Katalonien: separatistische Bewegungen sind in der Europäischen Union kein Einzelfall. Sie prägen die politische Diskussion, während gleichzeitig über die Erweiterung der Union nachgedacht wird. In verschiedenen Regionen der EU existieren Unabhängigkeitsbestrebungen, die sich nicht nur in Protestbewegungen, sondern auch in Wahlergebnissen und Referenden niederschlagen. Doch warum verstärken sich diese Tendenzen ausgerechnet jetzt? Welche Herausforderungen entwickeln sich dadurch für die jeweiligen Staaten? Und welche Rolle spielt die Europäische Union für diese separatistischen Bewegungen? Die Leiterin der Europäischen Akademie Bayern, Birgit Boeser wird zuerst die theoretischen Grundlagen darstellen, Diskussionsfäden aufgreifen und versuchen, Antworten auf die skizzierten Fragen zu finden. Sie sind anschließend herzlich eingeladen, Ihre Ideen und Überlegungen in das Gespräch einzubringen. Eine Kooperation der Oberpfälzer Volkshochschulen.
35 Jahre nach der "Samtenen Revolution" ist die Tschechische Republik wieder an ihrem alten Platz in Mitteleuropa angekommen. Anders als ihre Nachbarn Ungarn und Polen hat die politische Kultur und das System autoritären Tendenzen widerstanden, auch während der Phase der populistischen Regierung Babis. In manchen Fragen - etwa bei der Einwanderung oder der Atomkraft - geht Tschechien dennoch ganz andere Wege als Deutschland oder Österreich. Der Vortrag geht ausgehend von Grundlagen zur Geschichte des Prager Frühlings und dem Wandel 1989/90 folgenden Frage nach : Wie funktioniert das politische System in unserem Nachbarland, wie sieht es bei Sozialstaat und Wirtschaft aus und welche Perspektiven und Herausforderungen entstehen für Tschechien? Eine Kooperation der Oberpfälzer Volkshochschulen.
60 Prozent der Gesetzesmaterien, die für uns alle gelten - so rechnet man im Allgemeinen - haben ihren Ausgang auf EU-Ebene. Die EU entscheidet also kräftig mit, über die Lebenslagen und -umstände aller Menschen in Europa. Aber verstehen wir wirklich, wie es zu Entscheidungen in der EU kommt? Wofür steht eigentlich das ungenaue Chiffre „Brüssel hat entschieden“? Wie sind die EU-Institutionen legitimiert und wie wirken sie in der Entscheidungsfindung zusammen? Warum werden als „Spitzenkandidaten“ gehandelte Wahlkämpfer dann doch nicht Kommissionspräsident? Warum wirkt vieles wie ein Kuhhandel? Warum macht die EU nichts gegen als unsicher gehaltene belgische Atomreaktoren? Warum können Ungarn und Polen nicht wegen Rechtsstaatsverstößen sanktioniert werden? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Europarat, Europäischem Rat und EU-Rat? In dem Vortrag versuchen wir diesen und anderen Fragen vor der Europawahl erschöpfend nachzugehen und geben Antworten. Wir streifen Geschichte, Institutionengefüge und Entscheidungsmodalitäten und verlieren dabei auch die Grund- und Gründungsintention des vereinten Europas nicht aus den Augen : Die Friedenssicherung auf unserem Kontinent. Eine Kooperation der Oberpfälzer Volkshochschulen.
Seit den 1980er Jahren erodiert das klassische französische Parteiensystem, welches sich traditionell in zwei Lager spaltete : Sozialisten und Kommunisten auf der Linken, Gaullisten/Republikaner und Zentristen auf der Rechten. Mit den sichtbar werdenden Folgen nicht bewältigter Immigration, einem Anwachsen des sozioökonomisch ausgegrenzten Randes und aufgrund neuer Unsicherheiten schlossen neue Akteure außerhalb des Verfassungsbogens die Angebotslücke im Parteienwettbewerb. Hinsichtlich der Verteidigung des Sozialstaats nahmen sie Anleihen bei der Linken, gesellschafts- und sicherheitspolitisch überholten sie die Konservativen noch weit rechts. Für viele Wählerinnen und Wähler war dieser neu-faschistische Mitbewerber kaum wählbar. In den letzten Jahrzehnten vollzieht sich hinsichtlich des Feindbildes des Rassemblement National (RN) ebenso ein Wandel, wie in der Kampagnenkommunikation der rechtsextremen Partei. Mit einigem Erfolg, gemessen an Wählerzustimmung. Ausgehend von einer Betrachtung des politischen Systems und der politischen Kultur Frankreichs sehen wir uns Hintergründe an, die dazu führten, dass der RN heute die stimmenstärkste Partei Frankreichs in Umfragen ist.
Leider sind die Themen Hass und Rassismus immer noch und immer wieder aktuell. Das geht von Aussagen im Kontext von "das wird man ja wohl noch sagen dürfen" bis zu tätlichen Angriffen auf Personen, nur weil sie bestimmten Gruppen angehören. Was sind Vorurteile, was ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und wie definiert man Rassismus? Warum ist das relevant und welche Konsequenzen erwachsen für Betroffene und die Gesellschaft aus diesen ausgrenzenden Einstellungen? Was können wir dagegen tun? Abschließend werden in diesem interaktiven Vortrag offene Fragen der Teilnehmenden und mögliche Gegenmaßnahmen gemeinsam diskutiert. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung